Der 21-jährige Afghane Navid Sharifi ist auf dem Weg in seine Heimat. Am Dienstagmittag bestieg er unter Polizeibegleitung ein Flugzeug, das ihn via Moskau nach Kabul bringt.
Sharifis Anträge auf Bleiberecht und Regularisierung waren wiederholt abgelehnt worden. Am Montagabend wurde er ins Auffangzentrum von Steenokkerzeel gebracht, wo er auf seine endgültige Abschiebung warten sollte.
Navid Sharifi kam vor fünf Jahren nach Belgien. Sein Anwalt Pieter-Jan Staelens hatte immer wieder betont, dass Sharifi sich gut in die Gesellschaft integriert habe, Flämisch spreche und einem Beruf nachginge.
Die flämische Zeitung "Het Nieuwsblad" berichtete nun, dass der junge Mann nicht aus Kriegsgründen sein Land verlassen haben soll - vielmehr habe er ein Familienmitglied bei einem Streit so schwer verletzt, dass das Opfer im Rollstuhl sitzt. Das Generalkommissariat für Flüchtlinge hatte zuvor Sharifis Begründungen immer wieder angezweifelt.
belga/soir/sd - Illustrationsbild: Kristof Van Accom (belga)