Der Afghane Navid Sharifi muss ausgewiesen werden. Das hat der Rat für Ausländerstreitsachen am Dienstagvormittag beschlossen. Der 21-Jährige sollte demnach um 11:20 Uhr von Polizeibeamten in ein Flugzeug gesetzt werden, das ihn via Moskau nach Kabul bringt.
Seit Montagabend befand sich Navid Sharifi in Abschiebehaft, im geschlossenen Zentrum von Steenokkerzeel, in der Nähe des Brüsseler Flughafens von Zaventem.
Der Anwalt des 21-Jährigen hatte aber ein Dringlichkeitsverfahren vor dem Rat für Ausländerstreitsachen eingeleitet. Dabei handelte es sich um eine Art Verwaltungsgericht. Die Chancen von Navid Sharifi sahen allerdings schlecht aus. Sein Asylverfahren wurde abgelehnt - nach Angaben der Behörden ist die Lage in seinem Heimatort in Afghanistan sicher genug. Auch der Antrag auf Regularisierung wurde bereits vier Mal abgewiesen, wegen fehlender Dokumente. Asyl und Regularisierung sind zwei verschiedene Verfahren, um ein Bleiberecht zu erwirken.
Der Fall sorgt seit Tagen für Aufsehen, weil der 21-Jährige in West-Flandern als gut integriert galt: Er spricht Niederländisch und ging einer geregelten Arbeit nach.
belga/vrt/alk/jp - Bild: Eric Lalmand (belga)