Der N-VA-Vorsitzende und Bürgermeister von Antwerpen, Bart De Wever, plädiert für den Bau eines belgischen Gefängnisses in Marokko. De Wever sagte dem flämischen Magazin Humo, wenn er Justizminister wäre, würde er eine solche Maßnahme in Angriff nehmen. Dies wäre eine Möglichkeit, die überfüllten belgischen Gefängnisse zu entlasten. Es gebe 1.200 Marokkaner, die in belgischen Haftanstalten einsitzen. Mit ihnen könne man ein ganzes Gefängnis in Marokko füllen, so De Wever.
Das Kabinett von Justizministerin Turtelboom kritisierte die Aussagen von De Wever. Bis 2016 sollen in Belgien mehrere neue Gefängnisse gebaut werden.
Der Vlaams Belang beklagt, dass De Wever die Idee eines belgischen Gefängnisses in Marokko bei ihnen abgekupfert habe. "Die Idee stammt von mir", sagte der rechtsextremistische Spitzenpolitiker Filip Dewinter.
Zwischen Belgien und Marokko gibt es eine Vereinbarung, damit marokkanische Häftlinge ihre Gefängnisstrafe in ihrem Heimatland absitzen. Allerdings müssen sie dafür ihre Zustimmung geben.
dh/est - Bild: Kristof Van Accom (belga)