Die Banken- und Versicherungsgruppe KBC verkauft ihr Tochterunternehmen KBC Bank Deutschland an eine Gruppe von Investoren. Betroffen sind Niederlassungen in acht deutschen Städten mit insgesamt 180 Mitarbeitern. Zu den Kunden gehören vor allem mittelgroße Unternehmen und vermögende Privatpersonen.
Zum Kaufpreis gab es keine offiziellen Angaben. Dem Vernehmen nach liegt dieser bei rund 180 Millionen Euro. Mit dem Verkauf kommt die KBC Auflagen der EU-Kommission nach, die im Jahr 2009 im Rahmen des Umstrukturierungsprozesses bei der Banken- und Versicherungsgruppe vereinbart worden waren.
Abwicklung gedroht
Ohne einen Käufer hätte der Deutschland-Tochter die Abwicklung gedroht. Das Institut mit Hauptsitz in Bremen konzentriert sich auf das Geschäft mit mittelständischen Unternehmen und die Finanzierung von Gewerbeimmobilien. Zudem gibt es einen Bereich für reiche Kunden. Die Bilanzsumme in Deutschland belief sich Ende 2012 auf rund 2,6 Milliarden Euro.
Zur Käufergruppe gehören Fonds wie Teacher Retirement System of Texas, Apollo Global Management, Apollo Commercial Real Estate Finance und Grovepoint Capital. Ein Apollo-Sprecher sagte, dass es sich bei den Investoren um kapitalstarke und langfristig orientierte Anleger handele. Das Geschäft muss noch von den Kartell- und Aufsichtsbehörden genehmigt werden.
Durch den Verkauf stärkt KBC seine Kapitalstruktur um 100 Millionen Euro. In der Finanzkrise hatte der belgische Staat KBC mit rund sieben Milliarden Euro sowie weiteren Garantien für Kredite vor dem Kollaps gerettet. Im Gegenzug muss die Bank nun schrumpfen.
Seit 2008 hat die KBC rund 20 Tochterunternehmen verkauft, darunter waren Centea, Fidea, KBL European Private Bankers und die russische Filiale Absolut Bank.
belga/dpa/est - Archivbild: Julien Warnand (belga)