Wahrscheinlich im Oktober werden die Abgeordneten des Europaparlaments über neue Regeln für den Verkauf von Zigaretten abstimmen. Im Gespräch ist unter anderem, dass 75 Prozent der Zigarettenpackung dafür verwendet werden müssen, um auf die Gefahren des Rauchens hinzuweisen. Geschmackszigaretten wie zum Beispiel die Menthol-Zigarette sollen ganz verboten werden.
Das alles schmeckt der Tabak-Industrie ganz und gar nicht. Sie versucht im Vorfeld der Abstimmung, die Europaabgeordneten dazu zu bringen, gegen diese Änderungen zu stimmen.
Dafür wendet sich die Tabak-Lobby an belgische EU-Abgeordnete. Der Tabak-Riese Philip Morris, so berichtet die Zeitung Le Soir am Montag, führt dafür ein eigenes Register. In diesem Register ist die Meinung der einzelnen EU-Abgeordneten vermerkt. Die Informationen dienen dazu, gezielte Strategien zu entwickeln, wie der einzelne Abgeordnete am besten zu bearbeiten ist.
Die BRF-Redaktion in Brüssel hat sich mit der Sache näher beschäftigt und auch mit Mathieu Grosch, dem EU-Abgeordneten aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft, über die Enthüllung von Le Soir gesprochen.
Archivbild: Marcelo Sayao (epa)