Zu Beginn des Jahres war bekannt geworden, dass die Witwe von König Baudouin ihr Vermögen über eine private Stiftung vererben wollte, ohne dafür Steuern in Belgien zu zahlen. Jetzt will sie ihr Geld über eine andere Stiftung vererben - angeblich wieder an der Steuer vorbei.
Die Sache kam durch einen Politiker der flämischen Nationalisten ans Licht. Theo Francken von der N-VA hatte sich das Amtsblatt vergangene Woche genau angeschaut, und dann Alarm geschlagen: Königin Fabiola vererbt ihr Vermögen weiter am belgischen Fiskus vorbei. Diesmal über die so genannte Stiftung Astrid.
Diese Stiftung hatte König Baudouin noch selbst vor seinem Tod eingerichtet. Profitieren von dem Stiftungs-Geld sollen nicht nur die Nichten und Neffen des Königs, sondern möglicherweise auch Dritte, also Nicht-Angehörige der Königsfamilie. So steht es in den Statuten.
Völlig egal, poltert N-VA-Politiker Francken. Das Geld soll weiterhin nicht versteuert werden, das gehe absolut nicht! Am Wochenende bekam er für diese Meinung Rückendeckung von Vertretern anderer Parteien. Ab diesen Montag könnte die Angelegenheit in der Kammer zur Sprache kommen. Sie will sich diese Woche mit der Staatsreform befassen, und auch mit der finanziellen Transparenz des Königshauses.
kw - Bild: Eric Lalmand (belga)