Es ist nicht der erste Zwischenfall in Dessel. 2003 wurde Rost auf einigen Atommüll-Fässern entdeckt. Seitdem werden sie regelmäßig kontrolliert. Im Februar und im August haben die Mitarbeiter von Belgoprocess bemerkt, dass aus fünf Fässern eine gelartige und leicht radioaktive Flüssigkeit austritt. In mindestens 40 weiteren Fässern wurde das Gel bei Stichproben ebenfalls entdeckt. Die Experten vermuten, dass es in den Behältern zu einer chemischen Reaktion kommt. Die atomaren Abfälle werden in den Fässern mit Beton umhüllt.
Belgiens Atommüll-Behörde ONDRAF untersucht den Vorfall. In den Bunkern von Belgoprocess seien die Fässer aber sicher, erklärte ein Sprecher der Einrichtung.
Die Grünen fordern unterdessen eine Dringlichkeitssitzung im Parlament. Die Sicherheitslage müsse neu bewertet werden. Außerdem sei der zuständige Staatssekretär Melchior Wathelet erst vor ein paar Wochen über das Leck informiert worden.
In Dessel werden insgesamt über 7.000 Fässer mit radioaktivem Atommüll, der in den Kernreaktoren anfällt, in Bunkern gelagert. Ein Endlager gibt es bislang nicht.
Archivbild: Yves Boucau (belga)