Junge Autofahrer haben es oft schwer im Straßenverkehr: Sie sind nicht so erfahren, manchmal leichtsinnig und bauen daher schneller Unfälle. Aus einer aktuellen Erhebung des Instituts für Straßenverkehrssicherheit (IBSR) geht hervor, dass an jedem vierten Autounfall in Belgien ein Fahranfänger beteiligt ist.
„Diese Zahl muss unbedingt sinken“, sagt der zuständige Staatssekretär Wathelet. Er hat das erste Infoheft am Mittwochvormittag einem frischgebackenen Führerschein-Neuling aus Brüssel übergeben. Künftig soll jeder Fahranfänger in Belgien das kleine Heft mit den nützlichen Tipps bei der bestandenen Führerschein-Prüfung bekommen.
Die 1.500 ersten Kilometer hinterm Steuer seien entscheidend, sagen Verkehrsexperten. Das Unfall-Risiko für Fahranfänger liegt in diesem Zeitraum drei Mal höher als es ohnehin schon ist. Im vergangenen Jahr war an jedem vierten Verkehrsunfall in Belgien Autofahrer beteiligt, die jünger als 25 sind.
"Junge Fahrer sind in der Unfallstatistik überrepräsentiert", erklärt Sophie Van Damme vom belgischen Institut für die Verkehrssicherheit. "Pro Tag passieren in Belgien zwanzig Unfälle mit jungen Fahrern oder Fahrerinnen unter 25. Schuld sind die mangelnde Erfahrung, überhöhte Geschwindigkeit und der Leichtsinn mancher Jugendlicher", so die Expertin.
Ein neues Infoheft soll jetzt Abhilfe schaffen und den Fahranfängern nützliche Tipps geben. Darin sind zahlreiche Ratschläge zusammengefasst, die für mehr Sicherheit sorgen und die Unfallgefahr verringern sollen. Etwa wie und wann man am besten ein Navigationsgerät einstellt, worauf man im Verkehr achten sollte, und dass man immer jemanden anrufen kann, der einen abholt, falls man doch mal etwas trinkt und nicht mehr hinters Steuer darf.
Jeder Fahranfänger in Belgien, der ab heute die praktische Führerscheinprüfung besteht, bekommt das Heft zusätzlich zu seinem Führerschein. Die Broschüre des Instituts für die Verkehrssicherheit ist bislang nur auf Französisch und Niederländisch erhältlich, nicht auf Deutsch.
Der zuständige Staatssekretär Melchior Wathelet will in erster Linie zu einer Bewusstseinsänderung bei den jungen Leuten beitragen. Das Infoheft soll die jungen Autofahrer auf die Gefahren aufmerksam machen und so das große Unfallrisiko verringern. "Der Führerschein bedeutet nicht nur eine große Freiheit, sondern auch, dass man sich an eine ganze Reihe von Regeln halten muss", sagt Wathelet.
akn - Bild: Nicolas Maeterlick (belga)
Gut, aber 3 von 4 Unfällen sind von nicht Fahranfänger verursacht, was wird den dagegen unternommen ?
1. Lösung: ALLE Bäume fällen, damit Raser nicht dagegen fahren können! (siehe Henri-Chapelle, Kelmis)
2. Lösung: KEINE Fußgänger und Kinder mehr auf öffentlichem Bürgersteig!
Nee mal im Ernst: wie wäre es, wenn die Fahrschüler besser, länger ausgebildet würden? Wie wäre es mit integriertem Fahrsicherheitstraining? Wieso müssen/wollen manche Führerscheinneulinge direkt einen Wagen mit über 150PS haben? Warum müssen Autos über 200 km/h fahren, OBWOHL man es (fast) nirgendwo darf?
Unfälle werden auch durch Alkohol- und Drogenkonsum verursucht! Wie sieht hier die "ach so typisch belgische" Statistik aus?
Ich möchte mal behaupten, dass niemand! sich dieses Heft nach bestandener Führerscheinprüfung durchlesen wird, alleine weil es ja noch nicht einmal in deutscher Sprache ausgegeben wird. Da sieht man mal wieder welch Geistes Kind unsere Minister sind. Wie wäre es mal in eine bessere Ausbildung zu investieren. Solange die Hauptsache-Billig-Mentalität in diesem Land besteht, wird sich auch an dieser Problematik wenig ändern.
Wer soll eine längere Ausbildung bezahlen? Man sollte vielmehr praxisorientierter ausbilden, d.h. Einfädeln auf Autobahnen statt nur Autobahnfahrten, Kreisverkehr üben etc. Außerdem fahren in Belgien noch viele Leute, die nie eine FS-Prüfung abgelegt haben und die durch unsichere Fahrweise auffallen. Sollte man die nicht zumindest
durch Theorieschulung auf den neuesten Stand bringen?
Die Schuld liegt bei den Fahrschulen, nicht bei den "Neulingen"!
Die längere Ausbildungszeit darf natürlich nicht mehr kosten, sie ist im Prinzip jetzt schon überteuert!
Wie Herr Braun schon richtig erwähnte: es gibt viele (vor allem älter Menschen), die nie eine Prüfung machten brauchten! Die praktische Ausbildung ist in meinen Augen unzureichend bis mangelhaft!!
Warum wird die Fahrausbildung nicht in der normalen Schule angeboten, aber da hat die Lobby der Fahrschulen etwas dagegen genau so wie gegen freihe Fahrlehrer.
Ich lade die Herrn Brauer und Ramscheidt gerne einmal ein, mich eine Woche zu begleiten. Dann können Sie sich ein genaues Bild über Ausbildung, Lernfähigkeitenl der Schüler und Kosten machen. Praxisorientierter ausbilden? Gerne, aber darf natürlich nichts kosten. Genau das ist die oben beschriebene Mentalität hier. Man sollte sich mit der Materie erst einmal genau beschäftigen, bevor man vorschnell urteilt 😉
Übrigens gegen Fahrunterricht in den Schulen ist keine "Fahrschullobby", im Gegenteil. Genau das befürwortet sogar das Ministerium. Aber die Mühlen der Verwaltung mahlen sehr, sehr langsam.
Wenn die freien Fahrlehrer auch wirklich ihr Ausbildungsdiplom haben, ist dagegen bestimmt auch nichts zu sagen. Sollte jedoch einer dieser "Lehrer" gestern noch als Maurer o.ä. und heute als "selbsternannter" Fahrlehrer arbeiten, da sagen wir ganz klar nein zu, denn diese Tatsache beschert uns o.g. Unfallraten.
Frau Schmitz hat recht 3 von 4 Unfällen sind nicht von Fahranfänger verursacht, bitte nicht immer alles auf die "Neulinge" schieben.
So manche andere Leute sollten nochmal eine neue praktische Ausbildung machen ! Zum Heft, da wird sich wirklich keiner die mühe geben das zu lesen vor allem wenn es noch nicht in Deutsch vorhanden ist.