Vor allem Italien hat sich um die Befreiung des belgischen Lehrers aus Philippeville mit italienischen Wurzeln und eines Journalisten der italienischen Zeitung La Stampa bemüht. Es war dann auch die Zeitung aus Turin, die gestern Abend auf ihrer Internetseite als erstes bekannt gab, dass ihr Reporter auf dem Weg zurück nach Italien sei.
Wenig später teilte der italienische Premierminister seinem belgischen Amtskollegen Elio Di Rupo mit, dass auch der Lehrer Pierre Piccinin aus Philippeville befreit worden sei. Beide Männer wurden zunächst nach Rom gebracht. Piccinin landete Montagmorgen um 5:40 Uhr auf dem Militärflughafen Melsbroek.
Keine Lösegeldzahlung Belgiens
Piccinin sei in guter gesundheitlicher Verfassung. Er werde sich jetzt ausruhen, heißt es in einer Mitteilung. Wie es zu seiner Befreiung kam ist nicht bekannt. Es hat jedenfalls keine Lösegeldzahlungen gegeben. Das hat Außenminister Didier Reynders klargestellt. Wie es dem Lehrer und dem italienischen Journalisten letztlich gelang, sich zu befreien, ist noch nicht bekannt.
Pierre Piccinin da Prata ist Lehrer für Geschichte und Politik. Er war seit Ausbruch des arabischen Frühlings mehrmals in die betroffenen Länder gereist, um Augenzeuge der Umbruchsbewegungen zu werden. Mitte April war er von einer Reise nach Syrien nicht zurückgekommen. Im Juni konnte er seinen Eltern in einem kurzen Telefonanruf mitteilen, dass er zusammen mit seinem italienischen Begleiter entführt worden war.
Premierminister Elio Di Rupo dankte den italienischen Behörden für die gute Zusammenarbeit in dem schwierigen Fall.
belga/vrt/kw/mh - Bild: Andreas Solaro (afp)