Anträge von Ausländern zur Einbürgerung in Belgien sind in diesem Jahr extrem zurückgegangen. Gingen im Parlament 2012 noch 18.732 Anfragen ein, wurden in diesem Jahr bislang nur 2.431 Naturalisierungsanfragen registriert. Dies berichten mehrere flämische Zeitungen unter Berufung auf einen N-VA-Abgeordneten.
Trotz dieses Rückgangs stehen 40.000 Personen noch auf einer Warteliste. Die Antragsteller können die belgische Staatsbürgerschaft auch in den jeweiligen Gemeinden beantragen. Dies bedeutet aber, dass sie dort seit mindestens fünf Jahren wohnen und ihre Integration nachweisen müssen.
Zwischen 2000 und 2011 hatten weit über eine halbe Million Ausländer die belgische Staatsangehörigkeit über den Weg des Parlamentes erreicht.
Afghanische Flüchtlinge besetzen Haus in Brüssel
Mehrere Dutzend Flüchtlinge aus Afghanistan halten ein Gebäude in der Thronstraße in Brüssel besetzt. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um mehrere Familien mit Kindern. Über die genaue Anzahl der Besetzer liegen noch keine Angaben vor.
Ein Sprecher der afghanischen Flüchtlinge erklärte, dass sie gegen die Asylpolitik der zuständigen Staatssekretärin Maggie De Block protestierten. Hunderte afghanische Familien seien derzeit gezwungen, im Geheimen auf der Straße zu überleben. Die Behörden unternähmen nichts, um ihnen zu helfen, so der Sprecher der Besetzer.
De Block: Hausbesetzung ist emotionale Erpressung
Die Staatssekretärin für Asyl und Migration, Maggie De Block, hat die Aktion von etwa 200 Personen afghanischer Herkunft in Brüssel als emotionale Erpressung bezeichnet. De Block sagte, etwa die Hälfte aller afghanischen Asylsuchenden in Belgien werde als Flüchtling anerkannt. Dies sei deutlich mehr als in den Nachbarstaaten. Jeder einzelne Fall werde den gesetzlichen Vorgaben entsprechend sorgfältig geprüft.
Staatssekretärin Maggie De Block schloss aus, dass es im Fall der Hausbesetzer in Brüssel eine Ausnahmeregelung geben wird.
belga/vrt/mh/rkr - Bild: Eric Lalmand (belga)