Die Justizbehörden werden Mitte September eine neue, häusliche Form der Untersuchungshaft testen. Derzeit beträgt die Quote der Untersuchungshäftlinge 40 Prozent aller Inhaftierten, was auf Tagesbasis 4.000 Insassen entspricht.
Zunächst soll es einem Dutzend Untersuchungsrichtern erlaubt werden, die Untersuchungshäftlinge per GPS an ihrem Domizil unterzubringen.
Die Betroffenen werden per Funk überwacht und dürfen ihr Zuhause nur zum Zweck der richterlichen Untersuchung verlassen. Auch weitere Einschränkungen der Bewegungsfreiheit können die Untersuchungsrichter in diesem Rahmen anordnen. Nach der vorläufigen Planung werden zunächst 150 Funkarmbänder ausgegeben.
Der Staat verspricht sich im Falle eines Erfolgs der Maßnahme Einsparungen und einen Abbau der chronischen Überbelegung der Gefängnisse des Landes.
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