Delphine Boël, die mutmaßliche Tochter von König Albert, hat ihre Klage zurückgezogen. Das hat das Brüsseler Gericht am Vormittag bestätigt. Boël wollte von Albert und seinen Kindern einen DNA-Test erzwingen, um zu beweisen, dass sie die uneheliche Tochter des Königs ist.
Delphine Boël ändert damit ihre Strategie. Sie zieht ihre Klage zurück, aber sie wird gleich am Montag eine neue einreichen. Mit dem neuen Verfahren will Delphine Boël genau dasselbe erwirken: einen DNA-Test, der beweisen soll, dass sie tatsächlich die Tochter von Albert ist.
Der neue Antrag richtet sich direkt an den 79-jährigen Albert, der seit seiner Abdankung vor sechs Wochen keine königliche Immunität mehr genießt und möglicherweise auf einen DNA-Test verklagt werden könnte. Die 1968 geborene Delphine hatte in ihrer ersten Klage auch den damaligen Thronfolger Philippe und Prinzessin Astrid zu einem DNA-Test heranziehen wollen.
Boël klagt auch gegen Jacques Boël, ihren rechtlichen Vater. Durch einen DNA-Vergleich muss sie nämlich erst mal beweisen, dass er nicht ihr biologischer Vater ist. Ansonsten ist die Anerkennung der Vaterschaft durch jemand anderen rechtlich gar nicht möglich.
"Vier" zeigt Doku über die Mutter von Delphine
In einem Dokumentarfilm, den der flämische Sender "Vier" an diesem und kommendem Dienstag in zwei Teilen ausstrahlt, äußert sich Delphine Boëls Mutter Sybille de Selys Longchamps zum ersten Mal seit langem zu ihrer Geschichte. Sie hat angekündigt, bislang nie veröffentlichte Fotos und Dokumente vorzulegen. Der Film mit dem Titel "Unsere Tochter heißt Delphine" läuft um 21:05 Uhr.
alk/jp - Archivbild: Nicolas Maeterlinck (belga)