Sie tauschen den einen Spitzenjob in einem Staatsbetrieb gegen den anderen aus und haben Anrecht auf eine Entschädigung. Ethisch nicht vertretbar, sagen der zuständige Minister Jean-Pascal Labille und die Grünen.
Jannie Haek, derzeit noch Leiter der Bahnholding und ab dem 1. Januar Geschäftsführer der Nationallotterie, verzichtet auf die 750.000 Euro. In der VRT-Fernsehsendung "Ter Zake" sagte er, dass es nie seine Absicht gewesen sei, das Geld einzufordern. Weder den Bahnreisenden, noch den Steuerzahlern, noch seiner Familie hätte er die hohe Abfindungssumme erklären können. Er könne eine Summe in derartiger Höhe nicht verantworten. Er begründete seinen Schritt damit, dass er von dem Spitzenposten bei der SNCB sofort in eine Managerfunktion bei der Nationallotterie wechselt.
Bahnchef Marc Descheemaeker, der in den Aufsichtsrat der Betreibergesellschaft des Brüsseler Flughafens wechselt, hätte sogar Anrecht auf fast eine Million Euro. Und der CD&V-Abgeordnete Stefaan De Clerck auf 340.000. Er wird Aufsichtsratsvorsitzender von Belgacom. Ob die beiden ebenfalls auf ihre Abfindungsentschädigung verzichten werden, ist unklar. Die Politik will jedenfalls Druck machen.
vrt/alk/jp - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)