Der Chef des Föderalen Öffentlichen Dienstes "Soziale Angelegenheiten", Frank Van Massenhove, wird neuer Chef der Staatsbahn. Die Regierung hat nach einem monatelangen Tauziehen um die Besetzung von Spitzenpositionen in den vom Staat kontrollierten Unternehmen einen Durchbruch erzielt.
Die Berufung des Spitzenbeamten Frank Van Massenhove an die Spitze der Bahn kommt überraschend. Der 58-jährige Jurist steht der SP.A nahe und gilt als Reformer.
Der ehemalige CD&V-Vorsitzende Stefaan De Clerck wird neuer Verwaltungsratspräsident von Belgacom. Der bisherige Chef der SNCB-Holding Jannie Haeck wechselt an die Spitze der Nationallotterie.
Luc Lallemand (PS) behält seinen Chefposten beim Bahnnetzbetreiber Infrabel. Der flämische Liberale Koen an Loo soll an die Spitze der Föderalen Beteiligungs- und Investierungsgesellschaft bleiben. Johann Decuyper, Kabinettschef von CD&V-Staatssekretär Bogaert, wechselt an die Spitze von Belgocontrol.
Für alle Spitzenmanager sei das Höchstgehalt auf jährlich 290.000 Euro festgelegt worden. Ausnahmen in Höhe einer bis zu zehnprozentigen Zusatzzahlung kann unter besonderen Voraussetzungen der jeweils zuständige Minister genehmigen.
Gewerkschaft: "Auf der Hut sein"
Die Berufung Van Massenhoves an die Spitze der Staatsbahn ist bereits auf Seiten der sozialistischen Gewerkschaft kommentiert worden. Es gelte, auf der Hut zu sein, erklärte der Chef der sozialistischen Eisenbahnergewerkschaft, Jean-Pierre Goosens. Er zeigte sich überrascht, weil der Name im Vorfeld nicht genannt worden war. Van Massenhove hatte vor Monaten durchblicken lassen, dass er keine hohe Meinung von der Eisenbahnergewerkschaft zu haben scheint. "Jeder hat seine Chance verdient", erklärte der Frontmann der christlichen Transportarbeiter-Gewerkschaft, Luc Piens.
belga/rkr - Bild: Laurie Dieffembacq (belga)