Außenminister Reynders ist in Kairo mit seinem ägyptischen Amtskollegen Fahmy zusammengetroffen. Reynders ist der erste europäische Spitzenpolitiker, der nach dem EU-Außenministerrat von Mittwoch zur Lage in Ägypten das Land besucht. Der Besuch war seit einem Monat geplant. Seitdem hat sich die Lage in dem Land deutlich verschärft.
Bei dem Gespräch mit Fahmy sicherte Reynders der Übergangsregierung die Unterstützung der EU zu, machte aber zugleich deutlich, dass man keine Menschenrechtsverletzungen von Seiten der Polizei und Armee dulde. Es sei von grundlegender Wichtigkeit, dass sich beide Seiten um Mäßigung und Normalisierung bemühten.
Nach der Unterredung sagte Reynders vor Journalisten, er begrüße es, dass die Behörden eine Untersuchung zu den gewalttätigen Ausschreitungen der letzten Woche eingeleitet hätten.
Im Zuge der Gewalt zwischen Anhängern der Muslimbruderschaft des entmachteten Präsidenten Mursi und Gegnern des früheren Staatsoberhaupts sind binnen einer Woche landesweit schätzungsweise 1.000 Menschen getötet worden.
In Ägypten hat die Muslimbruderschaft unterdessen für Freitag erneut zu Protesten aufgerufen. Nach den Freitagsgebeten sollen die Mursi-Anhänger erneut auf die Straßen gehen. Man werde bei der Abwehr des Militärputsches standhaft bleiben, heißt es in einer Erklärung.
Am Mittwoch hatten die Außenminister der EU bei einer Sondersitzung ein Ende der Gewalt in Ägypten gefordert.
vrt/jp/mh - Bild: Benoit Doppagne (belga)