Fyra, der Begriff steht stellvertretend für eins der größten Debakel, das die SNCB in den letzten Jahren erleben musste. Der neue Hochgeschwindigkeitszug sollte insbesondere Antwerpen mit Amsterdam verbinden.
Man hatte sich seinerzeit für das Angebot des italienischen Herstellers AnsaldoBreda entschieden, das anscheinend das günstigste war. Die vermeintliche Low-Cost-Lösung entpuppte sich aber als vergiftetes Geschenk. Kaum war der Fyra in Betrieb genommen, produzierte der Zug eine Panne nach der anderen. Einmal flogen gar Teile des Zuges während der Fahrt ab. Der Zug wurde daraufhin wieder von der Schiene genommen.
Und die SNCB will jetzt also den Hersteller auf Schadensersatz verklagen. Laut Vertrag ist für solche Fälle die Justiz im niederländischen Utrecht zuständig. Laut der Wirtschaftszeitung L'Echo sind Experten der SNCB noch dabei, den genauen Schadenswert zu ermitteln. Die Rede ist aber von 20 Millionen Euro.
Ein Gericht in Utrecht hatte bereits vor einigen Wochen der SNCB das Recht zuerkannt, die Bankgarantie, die für Fyra hinterlegt worden war, wieder zurückzunehmen. Hier ging es um 37 Millionen Euro.
Archivbild: Nicolas Maeterlinck (belga)