Die EU-Kommission prüft das Finanzierungsmodell des Regionalflughafens von Charleroi. Das meldet das Wirtschaftsblatt L’Echo am Freitag. Die Wettbewerbsbehörde geht unter anderem der Frage nach, ob die geplanten Investitionen der Wallonischen Region beim Flughafenausbau keine Staatshilfen sind. Sollte sich der Vorwurf erhärten, kann das schwere Folgen für die Zukunft der wallonischen Regionalflughäfen haben.
Knapp 80 Millionen Euro soll der Flughafenausbau in Charleroi kosten - einen Großteil davon trägt die Sowaer, eine Investitionsgesellschaft der Wallonischen Region. Das Geld könnte von der EU-Kommission als verkappte Staatshilfe entlarvt werden. Der Vorwurf, dem die Behörde nachgeht, lautet Wettbewerbsverzerrung.
Der Regionalflughafen Charleroi soll in den nächsten Jahren weiter wachsen. Die Betreiber wollen den Airport so ausbauen, dass er jedes Jahr bis zu 9 Millionen Passagiere empfangen könnte. Bislang sind es 6,5 Millionen im Jahr. Vom Ausbau erhoffen sie sich 2.000 zusätzliche Arbeitsplätze.
Ob es dazu kommt, ist unklar. Erst muss die Wallonische Region die genauen Finanzierungsmodalitäten offenlegen. Sollten sich die Investitionen als Staatshilfen herausstellen, ist die Finanzierung der Regionalflughäfen in Lüttich und Charleroi über die wallonische Investitionsgesellschaft Sowaer in Gefahr.
akn - Bild: Bruno Fahy (belga)