Die föderale Atomaufsichtsbehörde (Fank) hat vor dem Staatsrat Klage gegen eine Erweiterung des Antwerpener Hafens eingereicht. Das schreiben die Zeitungen De Standaard und Het Nieuwsblad. Nach Überzeugung der Behörde gefährden die Pläne der flämischen Regierung die Sicherheit der Kernzentrale von Doel.
Rundum das AKW müsse ein Sicherheitsbereich von 1,8 Kilometern respektiert werden, erklärt der Betreiber Electrabel. Außerdem möchten die Betreiber von Doel Einfluss darauf haben, welche Firmen sich in der Nähe der Atomzentrale ansiedeln. Industrien, die mit Gefahrengut arbeiten, kämen nicht in Frage.
Zudem würde es bei einem Hafenausbau nur noch eine Zufahrtsstraße zum Atomkraftwerk geben. Im Fall eines Unglücks wäre diese der einzige Fluchtweg für die Beschäftigten und Anwohner.
Diese Punkte gehörten unter anderem zum Programm des Stress-Tests, der nach dem GAU von Fukushima durchgeführt wurde. Würde der Hafenausbau den besonderen Umständen nicht Rechnung tragen, sei die Sicherheit der Atomzentrale von Doel nicht mehr garantiert.
Die flämische Behörde für Raumordnung hatte den Plänen zur Erweiterung des Antwerpener Hafens Ende April zugestimmt.
vrt/belga/jp/sd - Archivbild: belga