Es sind Sicherheitsvorkehrungen, wie man sie seit dem 11. September 2001 nicht mehr gesehen hat, sagen Experten. Die USA sind in Alarmbereitschaft.
Geheimdienste haben anscheinend elektronische Mitteilungen abgefangen, die unter Mitgliedern der Führungsebene des Terrornetzwerks Al-Kaida ausgetauscht wurden. Und die lassen wohl auf einen drohenden Terroranschlag schließen.
Jetzt hat auch Belgien reagiert: Die Koordinationsstelle für die Analyse der Terrorbedrohung OCAM (bestehend aus Experten der Polizei- und Geheimdienste sowie der Regierung) entschied, die Polizei-Präsenz an strategischen Orten zu verstärken. Das gilt etwa für amerikanische Einrichtungen in Belgien, aber auch für Flughäfen und Bahnhöfe.
In Zaventem gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen für Passagierflüge in die USA. In Lüttich nimmt man Luftfracht, die in die Vereinigten Staaten geht, genauer als sonst unter die Lupe. Außerordentliche Sicherheitsvorkehrungen gelten auch für internationale Züge und Hochgeschwindigkeitsverbindungen. Man achte etwa auch auf zurückgelassene Gepäckstücke, erklärte eine Sprecherin der Nationalen Eisenbahngesellschaft SNCB .
Erhöhte Wachsamkeit sei erforderlich wegen der "weltweiten Bedrohung gegen westliche Interessen", hieß es zur Begründung. Auch Belgien nimmt also die Bedrohung ernst. Doch will man offensichtlich auch nicht gleich in Panik verfallen. Anders als in einigen Nachbarländern wurde die Terrorwarnstufe nicht erhöht. Es bleibt bei Niveau zwei auf einer Skala bis vier.
Botschaften im Jemen geschlossen
Mehrere westliche Länder haben ihre Botschaften im Jemen geschlossen, darunter neben den USA auch Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die Niederlande.
Belgien nicht - aus dem einfachen Grund, dass Belgien keine Botschaft im Jemen hat, sagte Hendrik Van de Velde, Sprecher des Außenministeriums, in der RTBF. Und auch ansonsten gebe es keinerlei Hinweise darauf, dass belgische Interessen unmittelbar bedroht seien. Deswegen seien auch darüber hinaus keine Botschaften geschlossen worden.
Was allerdings den Jemen angeht: Für das Land am südlichen Zipfel der arabischen Halbinsel gilt seit einigen Wochen eine Reisewarnung des belgischen Außenministeriums, sagt Hendrik Van de Velde.
Bild: Kristof Van Accom (belga)