Die Zahlen sind beeindruckend: 1,4 Millionen Menschen in Belgien nehmen Cholesterin-senkende Mittel. Mindestens ebenso viele Patienten schlucken Magensäure-Hemmer.
Mehr als drei Millionen Belgier bekommen einmal im Jahr eine Antibiotika-Kur verabreicht. Allein für diese drei Arznei-Klassen beläuft sich die Rechnung für die Krankenversicherung auf 450 Millionen Euro.
So kann es nicht weitergehen, heißt es bei der LIKIV, besser bekannt unter dem Siegel "INAMI". Zum ersten Mal sollen also Hausärzte ins Gebet genommen werden.
160 von ihnen werden bald Post bekommen. Darin werden sie aufgefordert, zu begründen, warum sie mehr Medikamente verschreiben als ihre Kollegen - und warum es meistens teurere Präparate sind. Und das sollten die Betroffenen ernst nehmen, warnt die Ärztegewerkschaft Absym ihre Mitglieder.
Sollte die Begründung nicht schlüssig sein, dann könne der jeweilige Arzt unter Beobachtung gestellt werden. Und sollte er binnen sechs Monaten nicht weniger Medikamente verschreiben, dann kann die INAMI die Rückerstattung der so entstandenen Kosten verlangen. Die können sich auf bis zu 10.000 Euro belaufen.
standaard/rop - Bild: Joe Raedle (afp)