In Belgien gibt es noch zu viele Gurtmuffel. Jeder Sechste schnallt sich nach einer neuen Studie des Instituts für Verkehrssicherheit IBSR im Auto nicht an. Damit liegt Belgien deutlich über dem EU-Schnitt.
Um daran etwas zu ändern, hat das IBSR am Donnerstag eine neue Sensibilisierungskampagne gestartet. Außerdem werden die Bußgelder für das Nichtanlegen des Sicherheitsgurts deutlich erhöht.
Wer ohne Sicherheitsgurt auf Belgiens Straßen unterwegs ist, muss künftig 110 Euro zahlen statt bisher 50. Ist ein Kind im Auto nicht angeschnallt, fällt die Strafe mit 165 Euro noch höher aus. Richtig so, sagt Verkehrsstaatssekretär Melchior Wathelet. Wer sein Kind nicht anschnallt, sei "kriminell".
Experten gehen davon aus, dass jeder zweite tödliche Unfall in Belgien anders ausgegangen wäre, wenn die PKW-Insassen ordnungsgemäß angeschnallt gewesen wären. Fast 15 Prozent der belgischen Autofahrer fahren ohne Sicherheitsgurt, im EU-Schnitt sind es nur fünf Prozent.
Auffallend ist, dass immer mehr Jugendliche zu den Gurtmuffeln gehören. Die Gurtpflicht in Belgien besteht bereits seit 1975, hinten im Wagen seit mehr als 20 Jahren. Eine neue Sensibilisierungskampagne und die höheren Bußgelder sollen die Muffel zum Umdenken bringen.
Bild: Polizei Weser-Göhl