Mal ehrlich: Wer hätte nicht gern einen Butler? Einen Mann für alle Fälle, der den Haushalt schmeißt, immer zur Stelle ist und zugleich schweigsam und unsichtbar. Bei manchen Hotels sind Butler bei der Buchung einer Luxussuite mit einbegriffen, und auch manch ein Adeliger oder Millionär von heute greift gerne auf den Edeldiener zurück.
Ausgebildet werden Butler der Tradition entsprechend in Großbritannien, aber auch in den USA und den Niederlanden. Und ab September eben auch bei uns in Brüssel. Das geschieht zusammen mit einem britischen Institut. "Von den Briten lernen unsere Studenten die typischen Eigenschaften eines Butlers und wir geben unser belgisches Know-How dazu", sagt Vincent Vermeulen, ehemaliger Butler und Ausbildungsleiter.
Der Butler ist ein Mann für alle Fälle. Er muss organisieren können, ein Schloss, eine Yacht und mehrere Autos verwalten und auch selbst Hand anlegen können. Für den Auftraggeber muss immer alles perfekt sein, da muss der Butler zur Not mal selber das richtige Essen kochen oder das Blumenarrangement gestalten. Pflichtbewusst, zurückhaltend und unsichtbar muss der Butler sein, aber zugleich immer zur Stelle.
Diskretion und Verschwiegenheit werden ganz groß geschrieben. Auch muss der Butler sozusagen auf seine Persönlichkeit verzichten. Dafür bekommt er aber viel zurück von den Auftraggebern: Er darf an die schönsten Orte der Welt reisen und schläft in den besten Hotels.
Billig ist die exklusive Ausbildung nicht: Der vierwöchige Kurs zum Edelbegleiter in Brüssel kostet fast 6.980 Euro. "Eine Investition, die sich aber schnell rentiert", meint Vincent Vermeulen. Ein Butler verdient je nach Erfahrung zwischen drei- und zehntausend Euro im Monat.
Illustrationsbild: Sergei Ilnitsy (afp)