"Heute wende ich mich mit Rührung zum letzten Mal als König an Sie. Zwanzig Jahre lang und besonders noch einmal in den letzten Tagen haben Sie mich durch ihre Verbundenheitsbekundungen ermutigt in der Erfüllung meiner Pflicht. Dafür möchte ich Ihnen sehr herzlich danken", sagte König Albert in seiner letzten Ansprache zum Nationalfeiertag.
Auch lobte er die Kompromissbereitschaft der belgischen Politikerinnen und Politiker sowie die Arbeit der Regierung und der acht Parteien in Sachen Staatsreform. König Albert übergibt morgen die Amtsgeschäfte an seinen Sohn Philippe. Für die Zukunft hat er vier Wünsche.
Belgien sollte seinen Zusammenhalt bewahren, so der erste Wunsch von König Albert. Miteinander und Dialog seien in einem modernen, föderalen Staat besonders wichtig.
Albert II. wünscht sich auch, dass wir weiter fest an Europa glauben. Belgien sei ein Gründungsstaat der EU und müsse zum Motor der europäischen Integration werden. Europa müsse Perspektiven für junge Menschen aufzeigen und für Werte wie Demokratie, Toleranz und Solidarität stehen.
Außerdem wünscht sich der scheidende König, dass wir offen bleiben für die Belange der Entwicklungsländer. Wegen der historischen Beziehungen sollte Belgien den Blick besonders auf Zentralafrika richten.
Der vierte und letzte Wunsch von König Albert: "ein Wunsch, der mir als König und als Vater sehr am Herzen liegt: arbeiten Sie aktiv mit dem zukünftigen König Philippe und mit der zukünftigen Königin Mathilde zusammen. Sie bilden ein herausragendes Paar, unserem Land zu Diensten, und genießen mein vollstes Vertrauen.
Was die Königin und mich selbst betrifft: Wir werden uns weiterhin, ab jetzt nur mit gewisser Diskretion, für all das interessieren, was sich in unserem Land abspielt, in dem Land, das wir so sehr lieben."
Bild: John Thys (belga)