Etwa die Hälfte aller Musikfestivals in Belgien nimmt es offenbar nicht so genau mit dem Verkauf von Alkohol an Jugendliche. Dies ist ein Ergebnis der letzten Inspektion des Gesundheitsministeriums, über die mehrere Tageszeitungen am Freitag berichten.
Demnach gibt es bei jedem zweiten Festival Verstöße gegen das Verbot zum Verkauf von alkoholischen Getränken an Jugendliche, die jünger als 16 beziehungsweise als 18 sind. Das Gesundheitsministerium hat angekündigt, diesen Sommer noch mindestens 30 weitere Festivals zu kontrollieren.
Die Inspektionen finden seit 2010 statt. Viele Veranstalter banalisieren den Verkauf von Alkohol an Jugendliche als Bagatelle, kritisiert einer der Inspektoren.
Auch im letzten Jahr wurden Verstöße bei rund der Hälfte der Festivals beobachtet, in 21 Fällen wurden Geldstrafen verhängt.
Auch bei Francofolies wird kontrolliert
Die Francofolies von Spa sind gegen den Vorschlag, die Volljährigkeit der Besucher mit einem farbigen Armband zu kennzeichnen. Das Gesundheitsministerium hat einen entsprechenden Vorschlag eingebracht, um zu verhindern, dass Alkohol an Minderjährige ausgeschenkt wird.
Nach Einschätzung von Francofolies-Organisator Charles Gardier liege das Problem nicht im offiziellen Ausschank vor Ort. Alle Wirte seien für das Problem sensiblisiert worden. Er sieht das größere Problem beim Alkoholverkauf in Night-Shops.
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