Etwas mehr als eine Million Straftaten wurden im vergangenen Jahr registriert, 40.000 weniger als im Jahr 2011. Das ist ein Rückgang um 3,5 Prozent, der stärkste innerhalb von acht Jahren. Eine erfreuliche Entwicklung, wenn man ausklammert, dass 1.021.000 Delikte doch immer noch eine ganze Menge sind. Das bedeutet immerhin, dass im Durchschnitt ein Bürger von zehn Opfer einer Straftat wird.
Je nachdem, von welcher Seite man die Zahlen anstrahlt, ergibt sich ein mitunter fast schon grundlegend anderes Bild. Zumindest die globale Statistik macht keinen Unterschied, ob es sich bei der Straftat um Sachbeschädigung oder Mord geht. Ergo: man muss den ganzen Zahlen-Salat ein wenig zerlegen. Tut man das, dann zeigen sich ebenfalls einige positive Entwicklungen. Die Zahl der Gewalttaten ist demnach rückläufig: ein Minus um mehr als acht Prozent. Das gilt für Morde und Tötungsdelikte, Körperverletzung, Sittenvergehen sowie Vergewaltigung: überall Tendenz fallend.
Eine ähnliche Entwicklung stellt man bei den Raubüberfällen mit Gewaltanwendung fest: Hier wurde ein Rückgang um über zehn Prozent verzeichnet: Erstmals sei diese Zahl unter die Schwelle von 5.000 gefallen.
Im Grunde ist der gesamte Kriminalitätsbericht 2012 gespickt mit Minuszeichen: Minus soundso viel Prozent, minus soundso viel Prozent. Innenministerin Joëlle Milquet und die Generalkommissarin der Föderalen Polizei, Catherine de Bolle, waren denn auch sichtlich stolz auf die Statistik, und gaben sich auch redlich Mühe, die Sache ins rechte Licht zu setzen, die Zahlen von der richtigen Seite aus anzustrahlen.
Doch ist das Leben bekanntlich manchmal ungerecht. In den Zeitungen war am Dienstag häufig nur eine Zahl zu lesen: "75.000 Einbrüche im vergangenen Jahr - ein Rekord", stand gar in Blockbuchstaben auf Seite eins der Zeitung l'Avenir. In der Tat: wenn es eine Entwicklung gibt, die wirklich ins Auge springt, dann die: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im vergangenen Jahr um 7,5 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 75.268 Einbrüche gezählt. Das sind über 200 pro Tag. Besonders häufig bekommen Villen auf dem Lande ungebetenen Besuch, sagte Generalkommissarin Catherine De Bolle.
Archivbild: BRF Fernsehen
Da scheint die DG vergessen worden zu sein, denn wenn man aufmerksam das Grenzecho liest, liest man eigentlich genau das Gegenteil.
Ältere Menschen werden am helligsten Tag überfallen und beraubt, Wohnungseinbrüche steigen stetig!! Aber ja, die Politiker wissen sowieso alles besser!
Ist die DG nicht in der Statistik integriert worden???