Am Montagmittag haben rund 1000 Gewerkschaftsvertreter in Brüssel auf der Place Fontaine gegen eine Aushöhlung der Öffentlichen Dienste protestiert. Anschließend zog die Demonstration zum Zentralbahnhof.
Generell wird der für diesen Montag angekündigte Streiktag der Gewerkschaften CGSP und SLFP nur mäßig befolgt. Die Arbeitsniederlegungen finden nur sehr punktuell statt: Während einige Städte kaum betroffen sind, bleiben anderenorts Gemeindeverwaltungen und Ministerien geschlossen.
Stark befolgt wird der Streikaufruf zum Beispiel in Verviers. Dort blockieren Streikposten seit Montagmorgen verschiedene Straßen und verteilen Flugblätter. Auch der Zugang zum Öffentlichen Sozialhilfezentrum, dem Arbeitsamt und der Gemeindeverwaltung sind versperrt. Die Qualität der Dienste vor Ort in Verviers nehmen ab, sagte CGSP-Regionalsekretär Michel Bordignon. Deshalb habe man sich entschlossen vor Ort zu protestieren und nicht in Brüssel.
Auch die TEC beteiligt sich rege an dem Streikaufruf. Vor allem im Raum Charleroi, sowie rund um Lüttich und Verviers fallen viele Verbindungen aus. In der Deutschsprachigen Gemeinschaft wird der Fahrplan beibehalten.
Stark befolgt wird der Streik ebenfalls von den Gefängniswärtern: Rund 80 Prozent aller Gefängnismitarbeiter haben die Arbeit niedergelegt. Das Justizministerium bestätigte, dass das streikende Wachpersonal durch Polizisten problemlos vertreten würde. Zuvor hatte die Polizeigewerkschaft gedroht, ebenfalls in den Streik zu treten, sollten sie die Ausfälle des Gefängnispersonals auffangen. Diese Streikvertretungen gehörten nicht zu den Aufgaben der Polizei.
Mit den Arbeitsniederlegungen am Montag möchten die sozialistischen und liberalen Gewerkschaften sich dafür einsetzen, dass der Öffentliche Sektor nach ihren Worten weiterhin "leistungsstark und sozial verträglich" bleibe und nicht durch Sparmaßnahmen der Regierung oder europäische Restrukturierungszwänge ausgehöhlt werde.
belga/rtbf/sd - Bild: Hendrik Devriendt (belga)