Bpost steht in dem Ruf, vergleichsweise hohe Gewinne abzuwerfen. Entsprechend hofft man denn auch auf saftige Dividenden, wenn das Unternehmen einmal an der Börse ist. Das ist wohl mit ein Grund dafür, dass sich die Anteile im Vorfeld sehr gut verkauft haben: 56 Millionen Aktien wurden an den Mann gebracht, zum Preis von 14,50 Euro je Anteil. Der Wert der Post beläuft sich demnach auf knapp drei Milliarden Euro. Rund ein Fünftel der Aktien wurden von Privatpersonen gekauft. Nach Presseinformationen sind 22.000 Belgier auf das Angebot eingegangen.
Die Frage aller Fragen lautet jetzt natürlich, wo sich der Kurs am Freitagvormittag einpendeln wird, wenn die Aktie erstmals an der Brüsseler Börse Euronext notiert wird. Der Börsengang von Bpost ist der größte seit 2007, als das Metallunternehmen Nyrstyarr an die Brüsseler Euronext-Börse ging.
Die Gewerkschaften bleiben ihrerseits skeptisch. In den letzten Jahren sei der Arbeitsdruck bei Bpost stetig gestiegen. Und es stehe zu befürchten, dass das nur der Anfang war, heißt es bei den Arbeitnehmervertretungen.
Möglich wurde er durch den Teilrückzug des Privatinvestors CVC Capital Partners. Der belgische Staat behält die Mehrheit mit 50 Prozent plus einer Aktie.
Seit 09:00 Uhr wird das Postunternehmen Bpost erstmals an der Börse gehandelt. Zur Feier des Tages wurde in Brüssel die Börsenglocke geläutet. Der Börsengang ist der größte in Belgien seit sechs Jahren. Kurz nach Handelsbeginn an der Brüsseler Börse stieg der Kurs von Bpost leicht an.
belga/l'echo/vrt/jp - Bild: Siska Gremmelprez (belga)