Das US-Außenministerium reagiert verhalten auf Vorwürfe gegen den US-Botschafter in Belgien, Howard Gutman. US-Agenten werfen Gutman vor, sich in einem Brüsseler Park mit Prostituierten getroffen zu haben.
Er soll regelmäßig seinen Personenschutz abgeschüttelt haben, um sich sexuelle Wünsche von Prostituierten erfüllen zu lassen - auch von Minderjährigen. Das berichten die TV-Sender CBS und CNN unter Berufung auf Protokolle des Außenministeriums in Washington von 2012.
Jede Anschuldigung werde sehr ernst genommen, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums. Zu den laufenden Ermittlungen wollte sie sich aber nicht äußern. Der amerikanische Botschafter Howard Gutman ist in Belgien bekannt und besonders beliebt - nicht zuletzt, weil er während seiner Amtszeit alle 589 Gemeinden des Landes persönlich besucht hat.
Schriftlich hat sich Gutman am Dienstagabend zu Wort gemeldet: Er sei erbost und traurig, dass solch unerhörte Behauptungen über ihn erschienen sind. Vier Jahre lang habe er in Belgien im Dienst gestanden. Dass diese fantastische Zeit auf diese Art und Weise beschmutzt wird, mache ihn krank. Noch nie habe er solch ein unangemessenes Verhalten an den Tag gelegt.
Gutman sei zwar zur Befragung nach Washington beordert, jedoch im Amt belassen worden, berichtet CBS weiter. Die Untersuchung sei abgewürgt worden. Außerdem soll es noch eine Reihe weiterer vertuschter Skandale in Diplomatenkreisen um Sex und Drogen in der Amtszeit von Ex-Außenministerin Hillary Clinton gegeben haben.
Foto: Dirk Waem (belga)