
Belgien scheint nun also endgültig im Zeitalter des liberalisierten Energiemarktes angekommen zu sein. Die Zahl der Anbieterwechsel ist im vergangenen Jahr geradezu explodiert.
In Brüssel hat fast einer von zehn Kunden seit 2012 einen neuen Energie-Anbieter, acht Prozent der Strom- und neun Prozent der Gas-Anschlüsse um genau zu sein. In Flandern und in der Wallonie liegen diese Zahlen jeweils noch viel höher. In Flandern haben um die 17 Prozent der Haushalte gewechselt, im südlichen Landesteil durchschnittlich um die 14 Prozent der Energiekunden.
Marktführer in allen drei Landesteilen ist - sowohl bei Strom als auch bei Gas - ECS, also Electrabel Customer Solutions. ECS verfügt über rund ein Drittel der Marktanteile. In Brüssel sind nach wie vor sieben von zehn Kunden bei ECS oder Electrabel.
Der wachsende Wettbewerb unter den Energie-Anbietern in Belgien hat eine erfreuliche Nebenwirkung: Im Vergleich zu den Nachbarländern sind die Preise für Strom und Gas weniger stark gestiegen.
Und noch eine bemerkenswerte Zahl: knapp die Hälfte des in Belgien verbrauchten Stroms stammt aus erneuerbaren Energien.
Diese Entwicklung sei gleichermaßen in den drei Regionen des Landes zu beobachten gewesen, hieß es. Der offensichtlich inzwischen funktionierende Wettbewerb zwischen den Anbietern habe auch zu einer Preisberuhigung geführt.
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