Reynders steht in der Kritik, weil er bei der entscheidenden Aktionärsversammlung gestern offenbar versucht haben soll, 125 Millionen nicht-stimmberechtigte Fortis-Aktien einzusetzen, um die Abstimmung zu beeinflussen.
Premier Van Rompuy erklärte heute Mittag, der Beschluss stamme nicht von Finanzminister Reynders, sondern vom Aufsichtsrat der Fortis-Bank selbst. Es habe sich also nicht um einen staatlichen Eingriff oder einen Staatsstreich gehandelt, so der Premier.
Nach der gestrigen knappen Ablehnung des Fortis-Verkaufs durch die belgischen Aktionäre will die Föderalregierung vorerst keine neuen Schritte unternehmen. Das Kernkabinett entschied, die neue Lage zunächst juristisch überprüfen zu lassen. Die Regierung werde alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, damit Fortis auch in Zukunft optimal arbeiten könne. Finanzminister Reynders erklärte, Kunden und Mitarbeiter der Bank könnten unbesorgt sein.
belga/nd/pma