Auch in Belgien dürfen ab sofort keine Waffen mehr frei verkauft werden. Ministerin Annemie Turtelboom hat eine entsprechende Liste mit sogenannten "frei verkäuflichen Waffen" abgeschafft.
Wie die Open Vld-Ministerin Annemie Turtelboom im VRT-Rundfunk erklärte, seien auf der Liste 680 Waffen mit historischem, folkloristischem oder dekorativem Wert geführt worden. Dies habe nicht zuletzt zu den dramatischen Ereignissen von Lüttich vor anderthalb Jahren führen können, sagte die Justizministerin.
Die Regelung gilt nicht für folkloristische Vereinigungen, die auf Umzügen Waffen mitführen oder historische Ereignisse nachstellen. Die dort mitgeführten Waffen müssen aber der Polizei gemeldet werden.
Wer noch eine Waffe besitzt, die bisher auf der Liste stand, erhält ein Jahr Zeit um die Waffe behördlich zu melden.
belga/rkr - Archivbild: Benoit Doppagne (belga)
Da werden sich jetzt sicher alle Kriminellen gegenseitig überholen, um ihre Waffen zu melden, bzw. abzugeben?
Keine einzige Waffe, die der Gesellschaft wirklich Kopfschmerzen bereiten dürfte, wird gemeldet oder weniger gefährlich werden.
Lüttich als Beispiel für diese "zwingend notwendige" Maßnahme anzuführen, ist wohl der Gipfel der Dummheit. Gerade dieses Beispiel zeigt doch, dass die Waffengesetze nur dann einen Sinn haben, wenn sich diejenigen, um die es ja wohl auch geht, daran halten.
Kann eine Ministerin wirklich so unglaublich naiv sein und allen Ernstes glauben, dass diese Tat nicht geschehen wäre, wenn ihre geplanten Gesetzesänderungen bereits Bestand gehabt hätten?
Oder glauben, dass nur ein einziger bewaffneter Raubüberfall weniger ausgeführt worden wäre, wenn die Gangster gewusst hätten, dass man keine Waffen benutzen darf?
Das Problem sind nicht die Gesetze, sondern diejenigen, denen ohnehin alle Gesetze egal sind, seien es die bestehenden oder die geplanten.