Die Wirtschafts- und Finanzkrise verschlechtert vor allem die Situation von Kindern und deren Familien. Das geht aus dem Jahresbericht des Föderalen Dienstes für Sozialsicherheit hervor, der am Mittwoch im Rahmen der "Strategie Europa 2020" vorgestellt wurde. Das Armutsrisiko bei Familien mit Kindern stieg von 16,9 Prozent (2006) auf 18,7 (2010).
Besonders Mieter gehören zu der Gruppe der Menschen, die Gefahr laufen, in die Armut oder soziale Ausgrenzung abzurutschen.
Die direkte Auswirkung der Wirtschafts- und Finanzkrise auf die Armutsentwicklung in Belgien bleibt dem Bericht zufolge zwar begrenzt, doch habe man sich noch weiter von der Zielvorgabe entfernt, die Zahl derjenigen, die von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen sind, bis zum Jahr 2020 deutlich zu senken.
2008 lebten 2,19 Millionen Menschen in einer prekären Situation. 2011 waren es 2,27 Millionen. Die "Strategie Europa 2020" sieht aber vor, dass die Zahl auf 1,81 Millionen gesenkt werden soll.
Ein Lichtblick: Das Armutsrisiko bei älteren Menschen ist in den vergangenen Jahren gesunken (von 23 Prozent im Jahr 2007 auf 19 Prozent im Jahr 2010). Die Beschäftigungsrate von Älteren stieg von 2008 bis 2012 von 34,5 auf 39,5 Prozent. Allerdings liegt Belgien damit weiter unter dem europäischen Durchschnitt (48,9 Prozent).
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