Vor dem Hintergrund der Entscheidung, die Meiler Doel 3 und Tihange 2 wieder hochzufahren, werfen die Atomgeger der Regierung Verantwortungslosigkeit vor. Wie Jörg Schellenberg vom Aktionsbündnis Atomenergie Aachen gegenüber dem BRF erklärte, sehe er das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit verletzt.
"Wir sind empört und fassungslos über das unverantwortliche Vorgehen der belgischen Regirung, Doel 3 und Tihange 2 wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Wir fordern Sie auf, den Betrieb der beiden Atomkraftwerke zu beenden". So beginnt der offene Brief der Atomkraftgegner an die Adresse von Premier Elio Di Rupo und Innenministerin Joëlle Milquet. Erst kürzlich hatten sie in Tihange die Schließung des Atommeilers gefordert. Jetzt, wo die Atomaufsichtsbehörde FANC grünes Licht für das Wiederanfahren der Reaktoren gegeben hat, reagieren die Gegner empört.
Doch die Regierung hatte kürzlich dazu erklärt, sie könne in technischen Angelegenheiten nicht mitreden, sondern lediglich die Entscheidungen der FANC zur Kenntnis nehmen.
Die Atomgegner kritisieren unterdessen, dass der frühere Leiter der FANC, der offenbar eine kritische Haltung einnahm, durch einen anderen anderen ersetzt worden sei, der als Atomhardliner gelte.
Nach wie vor sei die Sicherheit der beiden Reaktoren nicht nachgewiesen und die Herkunft der Risse nicht geklärt. In dem Brief wird auch der frühere technische Leiter der Atomaufsicht mit seiner Feststellung zitiert, dass ein Wiederanfahren der Reaktoren nicht zu verantworten sei. Der FANC warf Jörg Schellenberg ein Mangel an Neutralität vor.
Herkömmliche Wege wollen die Atomgegner demnächst wieder beschreiten. Am Samstag nach dem Wiederhochfahren der Meiler wollen sie am Dreiländereck demonstrieren.
Archivbild: ZM/BRF