Die Gerüchte rund um den Fußball-Erstligisten Zulte-Waregem reißen nicht ab. So ist nun auch von einer Fusion des Vize-Landesmeisters mit dem KV Kortrijk die Rede.
Diesen Zusammenschluss hatte Zulte-Manager Patrick Decuyper in den Raum gestellt. Kortrijk und Waregem liegen gerade einmal zehn Kilometer auseinander.
In den Augen von Decuyper ist diese Dichte an Proficlubs aus ökonomischer Sicht nicht sehr ergiebig. Auch wenn dies ein heikles Thema vor allem für die Fans sei, möchte er eine Fusion untersuchen lassen.
Aus rein wirtschaftlicher Sicht stehen dem auch mehrere Politiker offen gegenüber. Beide Clubs würden außerdem den Bau ein neues Stadions ins Auge fassen, die Fusion sei eine Untersuchung Wert, sagte Arne Vandendriessche von der Open Vld. Für Kortrijk-Sprecher Jelle Brulez ist das allerdings kein Thema: Eine Fusion stehe nicht auf der Tagesordnung.
Kein Umzug nach Antwerpen
Erst am Mittag waren Informationen über einen Umzug von Zulte Waregem nach Antwerpen von den Verantwortlichen dementiert worden. Der Vize-Landesmeister werde weiter im Regenbogenstadion von Waregem spielen, sagte Decuyper bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz. Zuvor war spekuliert worden, dass Antwerpens Bürgermeister Bart De Wever den Club in seine Stadt holen wolle. Davon sei keine Rede, so Decuyper.
Allerdings habe es ein Brainstorming zwischen ihm und De Wever gegeben, inwieweit Waregem auch europäisch mitspielen könnte. Schließlich entspreche das Stadion von Waregem nicht den europäischen Normen. Auch ging es darum, in Zukunft belgische Fußballtalente nach Antwerpen zu bringen, um dort einen neuen belgischen Top-Club ins Leben zu rufen.
De Wever bedauerte das Durchsickern von Falschinformationen. Ihm sei es darum gegangen, so viele Menschen wie möglich an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam an einer Zukunft für den Antwerpener Fußball zu bauen. Die Gespräche hätten erst begonnen, doch ob es jetzt aufgrund der Turbulenzen zu Ergebnissen kommen werde, sei fraglich, so De Wever.
belga/vrt/sd - Bild: Kurt Desplenter (belga)