Am Flughafen in Zaventem normalisiert sich die Lage wieder. Am Freitag werden alle Gepäckstücke abgefertigt. Seit Donnerstagabend hatte die Belegschaft von Swissport die Arbeit wieder aufgenommen. Zuvor hatte die Direktion des Unternehmens weitere Zugeständnisse gemacht. Bei dem Konflikt ging es um hohen Arbeitsdruck und die Arbeitszeiten.
Unterdessen müssen am Brussels Airport noch 20.000 Gepäckstücke an ihre Besitzer zurückgegeben werden. Wer aufgrund des Streiks sein Gepäck nicht mitnehmen konnte oder in Brüssel gelandet ist und seinen Koffer nicht erhalten hat, der sollte jetzt - wo der Streik beendet ist - nicht zum Flughafen kommen. Die Airlines werden in Kürze mit den Betroffenen Kontakt aufnehmen. Sie hoffen, dass in spätestens einer Woche jeder sein Gepäckstück wieder in den Händen hält.
Der Schaden nach fünf Streiktagen geht in die Millionenhöhe. Am Donnerstag war das Personal wieder an die Arbeit gegangen - allerdings erst, nachdem der norwegische Leiter von Swissport sich eingeschaltet und verbindliche Zusagen gemacht hatte. So werden die Zweierteams abgeschafft. Die hatten den Streik erst ausgelöst. Weil wiederholt zwei Mitarbeiter in Windeseile ganze Flugzeuge entladen mussten. Und: Es sollen pro Mannschaft nicht mehr als 300 Gepäckstücke in eine Maschine geladen werden.
Den Kompromiss von Direktion und Gewerkschaften hatte die Belegschaft am Donnerstag abgelehnt. Daraufhin hatte sich Staatssekretär Melchior Wathelet eingeschaltet und die Beschlagnahmung des Materials von Swissport angeordnet. Damit hätten die Fluggesellschaften die Gepäckabfertigung selbst in die Hand nehmen können. Ziel war es, einen weiteren Chaos-Tag am internationalen Flughafen von Brüssel zu vermeiden.
belga/vrt/alk/est - Archivbild: Nicolas Maeterlinck (belga)