Der Brüsseler Flughafen platzt inzwischen aus allen Nähten: Mehr als 20.000 Koffer stapeln sich in Zaventem. Die Gepäckstücke müssen den Reisenden nachgeschickt werden. Das bedeutet nicht nur mehr Arbeit, sondern auch zusätzliche Kosten.
Der Verband der europäischen Airlines ist dabei, das Ganze zu beziffern. Es ist aber jetzt schon die Rede von Schäden in Millionenhöhe. Auf der einen Seite seien Einnahmen ausgeblieben, auf der anderen Seite seien die zusätzlichen Ausgaben durch den Streik enorm hoch. Außerdem seien Regressforderungen von Seiten der Fluggesellschaften nicht ausgeschlossen.
Auch der Flughafen fürchtet um seinen guten Ruf. Drei Streiktage, so etwas habe es seit der Sabena-Pleite 2001 nicht mehr gegeben.
Vermittler eingesetzt
Seit dem Mittag verhandeln Unternehmensleitung und Gewerkschaften beim Gepäckabfertiger Swissport wieder. Weil der Sozialkonflikt festgefahren war, hat Arbeitsministerin De Coninck einen Schlichter eingesetzt Die Belegschaft von Swissport beklagt einen zu hohen Arbeitsdruck und zu wenig Personal.
Die Vermittlungsgespräche würden schwierig, aber konstruktiv verlaufen, sagte De Coninck. Ohne Lösung wollen die Gewerkschaften den Streik aber nicht aufgeben, die Arbeitsbedingungen seien dafür einfach zu schlecht. Wer in Brüssel startet oder landet sollte sich also weiterhin vor Reiseantritt informieren.
Bild: Benoit Doppagne (belga)