Die Angestellten von Swissport sind sauer: Laut den Gewerkschaften hält sich die Geschäftsführung des Gepäckabfertigungsunternehmens nicht an die Absprachen, die bei der Übernahme von flightcare vor einigen Monaten getroffen wurden. Daher ist die Belegschaft am Sonntagnachmittag in den Streik getreten.
Seit Sonntag haben sich 10.000ende Gepäckstücke auf dem Flughafengelände angehäuft - Reisende müssen mit Flugausfällen und Verzögerungen rechnen. Zur Zeit sind alle Check-in-Schalter in Zaventem geschlossen.
Swissport bedient etwa die Hälfte der Fluggesellschaften in Zaventem, darunter Brussels Airlines und Lufthansa. Lufthansa hat inzwischen fast alle für diesen Montag geplanten Flüge gestrichen.
Passagieren, die an diesem Montag noch verreisen möchten, wird empfohlen, lediglich ein Handgepäck mitzunehmen. Außerdem sollten sich Reisende über den neuesten Stand in Zaventem auf der Internetseite des Flughafens brusselsairport.be informieren.
Die Swissport-Mitarbeiter klagen über zu hohen Arbeitsdruck und zu wenig Personal. Nach Angaben der Gewerkschaft dauert der Streik möglicherweise den ganzen Tag an.
Gesprächsrunde verschoben
Derweil ist die für den Mittag geplant gewesene Gesprächsrunde zwischen swissport und den Gewerkschaften verschoben worden. Das teilte Swissport in einer Pressemitteilung mit. Als Grund wurde angegeben, dass die meisten Gewerkschaftsvertreter nicht anwesend waren. Thierry Vuchelen, von der CGSLB sagte, die Verzögerung sei angekündigt worden. Die Gesprächsrunde soll nun im Laufe des Nachmittags stattfinden.
Swissport beteuerte, offen für weitere Gespräche zu sein - bedauerte allerdings den spontanten Streik seiner Mitarbeiter. Man habe im Vorfeld mit den Sozialpartnern einen Verhandlungsplan abgesprochen, um in aller Ruhe konstruktive Lösungen auszuarbeiten. Von dem Streik sei die Direktion nun überrascht worden.
Transportsektor protestiert am Dienstag
Streikposten sind auch am Dienstag an verschiedenen Verkehrsknotenpunkten des Landes zu erwarten. Dann wird es der Transportsektor sein, der auf sich aufmerksam macht.
Anlass ist ein europäischer Aktionstag gegen die Liberalisierung des Transportwesens. Vor allem die LKW-Fahrer befürchten eine Zunahme von Sozialdumping im Zuge der geplanten Öffnung des Sektors Richtung Osteuropa.
Die FGTB kündigte unter anderem Streikposten auf dem Flughafengelände von Bierset an, am Kreisverkehr Brucargo Zaventem, an den Häfen von Antwerpen und Zeebrugge, sowie auf den Parkplätzen von Tessenderlo, Zolder und Maasmechelen.
belga/rtbf/vrt/jp/sd/sh - Bild: Virginie Lefour (belga)