In Wetteren hat das Abfackeln von Gas aus einem der verunglückten Güterwaggons begonnen. Am Montag sollen mehrere der entgleisten Wagen abtransportiert werden.
Experten haben weitere Bodenproben genommen, um festzustellen, inwiefern das Erdreich rund um die Unglücksstelle mit Giftstoffen kontaminiert ist. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass Boden, Gemüse und Rasen nicht belastet sind. Lediglich in aufgefangenem Regenwasser wurden giftige Substanzen gefunden. Daher sollen Anwohner es nicht nutzen.
Auch das Leben in Wetteren soll sich zunehmend normalisieren. Am Montag öffnen die Schulen in der Umgebung des Unglücksortes wieder. Bis auf drei Personen haben alle Verletzten die Krankenhäuser verlassen. Die etwa 50 Personen, die in der Umgebung des 250 Meter großn Sperrbezirks wohnen, können aber auch auf längere Sicht noch nicht in ihre Wohnungen zurückkehren.
Verschiedene flämische Politiker forderten in der VRT, dass der Umgang mit der Katastrophe unvoreingenommen untersucht wird. Nur so könne man für künftige Unglücke besser gewappnet sein. So gebe es in den Niederlanden eine Expertenkommission, die nach jeder Katastrophe die Arbeit der Einsatzkräfte untersuche, und Verbesserungsempfehlungen ausspreche.
Briers greift Medien an
Der Provinzgouverneur Ostflanderns, Jan Briers, kritisierte die Berichterstattung in den Medien zum Zugunglück. Journalisten hätten in den ersten Tagen viele Informationen aus nicht offiziellen Quellen veröffentlicht. Dies habe für Verwirrung gesorgt, sagte der N-VA Politiker in der Fernsehsendung "De Zevende Dag". Briers will, dass sich Medien bei Katastrophen in erster Linie auf offizielle, behördliche Informationen stützen.
In der letzten Woche war vor allem die Informationspolitik der Behörden selbst kritisiert worden. Anwohner beklagten, dass sie Informationen teils verzögert und unvollständig erhielten. Briers selbst sprach bei einer ersten Pressekonferenz nach dem Unglück von zwei Todesopfern. Diese Zahl musste später nach unten korrigiert werden.
vrt/rkr - Bild: Bruno Fahy (belga)