Finanzminister Koen Geens erwägt eine Abschaffung der steuerlichen Vorteile auf Sparbücher. In einem Interview mit der flämischen Tageszeitung "De Standaard" plädiert Geens für eine Verringerung der steuerlichen Anreize bis hin zu einer Beseitigung der noch geltenden Vorteile.
Derzeit ist die erste Tranche von 1.880 Euro Zinsen auf einem Sparbuch noch steuerfrei. Auf diese Weise bleiben enorm hohe Summen auf den Sparbüchern. Die Spareinlagen in Höhe von 240 Milliarden Euro nützen allerdings der Wirtschaft nichts. Von einer Anpassung erhofft sich Geens einen Abfluss eines Teils der schlummernden Spareinlagen in die heimische Wirtschaft.
Ähnlich hatte sich bereits der Gouverneur der Nationalbank, Luc Coene, geäußert, der im Gegenzug eine Verbesserung der steuerlichen Anreize für Langzeiteinlagen wie Obligationen vorgeschlagen hatte. Minister Geens geht zudem davon aus, dass die geplanten Volksanleihen im November auf den Markt kommen.
"Kommt nicht in Frage"
Die Ankündigung des Finanzministers hat bereits negative Reaktionen ausgelöst. Die flämischen Liberalen und die Sozialisten wehren gegen den Vorschlag des flämischen Christdemokraten. Die VLD-Vorsitzende Rutten schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter, dass dies nicht in Frage komme. Ihre Partei sehe die Probleme nicht bei den Sparern, sondern im vorherrschenden unsicheren fiskalen Klima.
Der SP.A-Vorsitzende Bruno Tobback ließ verlauten, dass der Finanzminister erneut der falschen Zielgruppe einen Schrecken einjage. An den Sparbüchern werde nicht gerüttelt, so Tobback. Der Minister sollte sich dringenderen Problemen zuwenden, so der flämische Sozialistenchef.
Außerdem will Geens Informationen über Bankkonten in einer Datenbank bei der Nationalbank zentralisieren. Die Pläne könnten schon im nächsten Jahr realisiert werden. Auf diese Weise soll die Hinterziehung von Steuern wirksamer bekämpft werden.
belga/rkr - Bild: malerapaso (istockphoto)
Es wäre besser ein gutes Investitionsklima in Belgien zu schaffen als mit immer verrückteren Ideen zu kommen, wie man wohl den Menschen das Geld aus der Tasche zieht.
Im Gegensatz zum Staat geht der Bürger verantwortungsvoll mit seinem Geld um und macht, was jeder weiß:
"Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not."
Aus diesem Grund ist der Bürger nicht so ein Pleitegeier wie der Staat, wo dessen Politiker die einfachsten Finanzregeln nicht beachten.
Außerdem sollte es dem Bürger doch wohl noch erlaubt sein das zu tun, was die Politiker nahezu täglich predigen, nämlich für sein Alter vorzusorgen. Auf welche Weise er das macht, sollte ihm doch bitteschön immer noch selbst überlassen werden.
Manchen ist das Sparbuch wesentlich lieber als windige Anlageformen. Die Banken haben selbst das Vertrauen der Bürger leichtfertig verspielt und Politiker, die feste Garantien geben (Photovoltaik) und sie rückwirkend abändern, werden natürlich nicht mehr ernst genommen.
Die Mikrozinsen liegen eh schon unter der Inflationsrate und fressen das Gesparte auf, da muss sich Geens keine Sorgen über Bürger machen, die noch ihre Sinne beieinander haben.
Was der Einzelne mit seinem Geld anfängt, sollte er auch in Zukunft selbst entscheiden dürfen.
Letztendlich soll sich der Bürger doch nur ein schlechtes Beispiel am Staat nehmen. Alles Geld zum Fenster herauswerfen und das sofort und für jeden Unsinn. Braucht er danach Geld, weil es einmal ausgegeben nicht mehr da ist, dann selbstverständlich Schulden aufnehmen. Und immer mehr und mehr.
Der Staat kann vom Bürger lernen, jede gute Hausfrau kann besser mit dem Geld umgehen als die gesamte politische Kaste. Gesunder Menschenverstand eben.
@ Marcel Scholzen , nach meinem Dafürhalten sind sehr viele Politiker nicht mehr in der Lage, politisch logisch zu denken.
Zuerst dachte ich: Aha, ein Beitrag aus der beliebten Reihe "dümmer geht's nimmer"! Der Minister sollte sich lieber mal fragen, warum Banken den risikoscheuen Sparern mickrige Zinsen zahlen, die weit unter der Inflationsrate liegen, während sie im Gegenzug Kredite an mittelständische Betriebe nur zu happigen Zinssätzen gewähren.
Doch nach reiflicher Überlegung muss ich sagen: Geens hat recht! Bei Einführung einer solchen Maßnahme werden die Leute ihr Sparbuch plündern, das Geld zwischen den Bettüchern oder unter der Matratze verstecken; dann wissen die Einbrecher wenigstens wo sie suchen müssen. Mit der Beute können sie dann die in Ganovenkreisen üblichen, hochbesteuerten Statussymbole wie Luxusuhren und Sportkarossen kaufen. Dannn kassiert der Fiskus seinen Anteil und der Kreis schließt sich! Bravo, Herr Minister.
Liebe "Politiker".
In eurer ach so korrupten Welt, geht doch einfach den Staatsangestellten, pensionierten Politikern, pensionierten Staatsangestellten (Militärs und Gefilde...) Mal ans Eingemechte denn da kann enorm viel Geld eingespart werden.
Wie wäre es wenn jeder der seine 40 Jahre gearbeitet hat Anrecht auf mindestens 1500 € hat.
Z.B. in den Niederlanden bekommt jeder der dort gelebt hat zusätzlich zu seiner Pension ab 65 Jahren eine zusätzliche Altersrente von 700 € zu seiner Pension.
Wie kommt es das es das nicht in Belgien gibt?
Hier wird das Geld in egal was reingeschmissen, aber ja nicht an die eigene Bevölkerung.
M.f.G.
R. Hermann
Gehören die von Ihnen zitierten Staatsangestellten, etc. etwa nicht zur Bevölkerung ?