1.700 Regularisierungsanträge für Schwarzgeld sind im ersten Quartal dieses Jahres bei den Behörden eingegangen. Das melden die Zeitungen Le Soir und L'Echo. Das ist mehr als im gesamten Jahr 2011. Ein Drittel der Anträge gingen allein im Monat April ein. Im Augenblick schwappt also eine wirkliche Welle von Schwarzgeld zurück nach Belgien.
Steuersünder können von einer Amnestie-Regelung Gebrauch machen. Man kann sein Schwarzgeld deklarieren, bezahlt dann die fällige Steuer zuzüglich einer Strafabgabe.
Der angewandte Satz hängt davon ab, wie das Schwarzgeld erwirtschaftet wurde. Nach Informationen von Le Soir fließen rund 30 Prozent des rückgeführten Geldes in die Staatskasse.
Allein in diesem Jahr wurden schon knapp 330 Millionen Euro an Schwarzgeld deklariert; der Erlös für den Staat dreht also um die 100 Millionen, also allein für den Zeitraum zwischen Januar und April. Damit bewegt man sich auf Rekordkurs.
Warum kommt diese plötzliche Reue? Anscheinend sind viele Steuersünder aufgeschreckt worden von dem inzwischen weltweit zu beobachteten Feldzug gegen Steuerhinterziehung; Luxemburg und auch die Schweiz sind gezwungen, ihr Bankgeheimnis aufzuweichen. Hinzu kommt, dass die Regierung eine Neufassung der Amnestie-Regelung angekündigt hat; ab Juli sollen neue Tarife gelten, und man darf davon ausgehen, dass die nicht günstiger sein werden, als die bisherigen Steuersätze.
Le Soir/L'Echo - Foto: Laurie Dieffembacq (belga)