25 Jahre an der Macht: Kritiker fragen sich, ob das für eine Partei und auch für das Land, das sie regiert, förderlich ist. "Wir haben vom Wähler natürlich kein Mandat für 25 Jahre bekommen", sagt PS-Vorsitzender Paul Magnette. Aber: "Die Bevölkerung vertraut der Partei und gibt ihr alle paar Jahre bei den Wahlen ihre Stimme."
Im Süden des Landes sind die Sozialisten stärkste Kraft, doch derzeit wächst die Unzufriedenheit. Vor allem der linke Parteiflügel probt den Aufstand. In Charleroi haben Mitglieder der sozialistischen Gewerkschaft mit der Gründung einer alternativen Bewegung gedroht. Ihr Vorwurf: Die PS habe ihre Ideale verraten, verabschiede einen Sparhaushalt nach dem anderen.
PS-Chef Magnette weist die Kritik zurück. "Die PS steht weiterhin zu ihren Werten. Sie ist sozialistisch und auf dem politischen Spektrum links angesiedelt, daneben hat es immer eine extremistische Linke gegeben. Und was die Beziehung mit den Gewerkschaften angeht, die sind immer schon kritisch gewesen", so Magnette.
Seit Ende 2011 stellt die PS im föderalen Kabinett den Premierminister. Auch wenn eine Sechs-Parteien-Koalition verlangt, dass man ständig Kompromisse eingeht, so ist Magnette besonders stolz auf die aktuelle Regierungsbeteiligung: "Di Rupo hat das Land vor der nationalistischen Gefahr gerettet und er verhindert, dass Belgien zum Spielball von Spekulanten geworden ist - anders als die Länder im Süden Europas. Die belgische Wirtschaft gehört wieder zu den stabilsten Europas."
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)