Der belgische Wissenschaftler und Nobelpreisträger Christian De Duve ist am Samstag freiwillig aus dem Leben geschieden. Das berichten die Tageszeitungen Le Soir und De Standaard am Montag.
Der belgische Biologe wurde 1974 für seine Untersuchungen zu Struktur und Funktion der Zelle mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Seine Entdeckungen brachten die Krebsforschung entscheidend voran.
Anfang April hatte er in einem Interview mit dem Soir seinen Beschluss mitgeteilt, um Euthanasie zu bitten. "Er sei müde und es sei Zeit, zu gehen", hatte er darin gesagt. Zu seinem Lebenswerk meinte er, er habe nur entdeckt, was ohnehin schon da war. Dazu war nur gute Technik nötig. Wenn er es nicht entdeckt hätte, hätte es jemand anderes getan.
Christian De Duve war 95 Jahre alt. Das Interview wird an diesem Montag posthum im Soir veröffentlicht.
Di Rupo würdigt großen Wissenschaftler
Premierminister Elio Di Rupo hat seine Trauer zum Tod des belgischen Nobelpreisträgers Christian de Duve zum Ausdruck gebracht. In einem Nachruf würdigte er den Wissenschaftler wegen seiner außerordentlichen Bandbreite. Elio Di Rupo nannte ihn einen Intellektuellen mit großem Herz. Den Hinterbliebenen sprach er sein Beileid aus.
belga/vrt/sh - Aude Vanlathem (belga)