Nach dem Zugunglück in der Nähe von Wetteren muss vergiftetes Löschwasser abgepumpt werden. Dazu war eigens ein Spezialschiff aus den Niederlanden angefordert worden.
Bei dem Unglück in der Nacht zum Samstag waren mehrere Tankwagen in Brand geraten, die hochgiftgiges Acrylnitril geladen hatten. Der Stoff war ausgetreten und mit dem Löschwasser in die Kanalisation und die Schelde geflossen.
Hunderte Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, knapp 50 Personen klagten über Gesundheitsbeschwerden. Sie hatten giftige Dämpfe eingeatmet. Ein Mann starb, die genaue Todesursache soll eine Autopsie klären.
Wann die Zone wieder freigegeben wird, steht noch nicht fest. Nach Angaben des Provinzgouverneurs von Ostflandern, Jan Briers, müssen die Gefahrenstoffe erst abtransportiert werden. Anschließend werde es Messungen geben, um festzustellen, ob die Gefahr für die Gesundheit gebannt ist. Dann erst könnten die Bewohner in ihre Häuser zurück. Es ist noch unklar, wann dies soweit ist. Noch am Mittag hieß es, die Menschen könnten im Laufe des Tages nach Hause.
Weiterhin gelten zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen. So gilt auf einem Teilabschnitt der Schelde ein Fischfangverbot. Anwohner des Unglücks sollen kein Gemüse aus dem eigenen Garten verzehren.
An der Unfallstelle auf der Schiene werden die Bergungsarbeiten voraussichtlich noch rund eine Woche andauern. Solange gibt es keinen Zugverkehr auf dem Abschnitt.
belga/vrt/est/okr - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)