. Bei dem Unfall des Güterzuges ist ein Mensch ums Leben gekommen, 49 weitere Menschen wurden verletzt.
Rund 500 Bewohner von Wetteren haben die Nacht nicht in ihrem Haus verbringen können. Sie kamen bei Familie und Freunden unter oder verbrachten die Nacht in einer Schule in Wetteren.
Voraussichtlich ab dem Nachmittag sollen nach und nach wieder in ihre Wohnungen zurückkehren dürfen, wie Provinzgouverneur Briers sagte. Zuerst wird allerdings noch getestet, ob sich die giftigen Dämpfe auch wirklich aufgelöst haben.
Bei einem Güterzug-Unfall in der Nacht zum Sonntag waren durch Explosionen und Brände in mehreren Waggons gefährliche chemische Stoffe freigesetzt worden. In einem Umkreis von 500 Metern wurden alle Häuser evakuiert, in einem weiteren Umkreis wurden die Menschen aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Nach Angaben von Sonntagmittag wurden 49 Menschen verletzt, die meisten von ihnen wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Inzwischen schwebt keiner der Verletzten mehr ins Lebensgefahr. Ein Mensch kam ums Leben. Über die genaue Todesursache gibt es bisher keine Informationen. Das Feuer in den Waggons des Güterzuges ist seit Samstagabend unter Kontrolle.
Ein Teil des vergifteten Löschwasser ist in die Schelde geflossen. Daher gilt auf einem Teilabschnitt ein Fischfangverbot. Auch Sportaktivitäten auf dem Fluss sind untersagt. In Wetteren wurde der Sonntagsmarkt abgesagt, auch mehrere Schulfeste fallen aus.
Die Unglücksursache ist noch nicht geklärt. Allerdings soll der Zug mit sehr hoher Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein. An der Unfallstelle auf der Schiene werden die Bergungsarbeiten voraussichtlich noch rund eine Woche andauern. Solange gibt es keinen Zugverkehr auf dem Abschnitt.
SNCB Logistics: Gefahrenstoffe umleiten nicht immer möglich
Der Transport von Gefahrenstoffen durch Dörfer und Ortszentren ist in Belgien nicht verboten. Zwar werden Inhaltsstoffe registriert und kontrolliert, besondere Auflagen für die Transportstrecke gebe es aber nicht. Das erklärte eine Sprecherin von SNCB Logistics im Flämischen Rundfunk.
Tempolimits auf der Schiene richteten sich nicht nach dem Transportgut, sondern nach der Bahninfrastruktur. Auch sei das Schienennetz nicht so angelegt, dass man bestimmte Gefahrenstoffe an allen bebauten Gebieten vorbei führen könnte. Der Vorsitzende des Kammersonderausschussen für Sicherheit im Schienenverkehr, David Geerts, fordert vom Schienennetzbetreiber Infrabel eine schnelle Aufklärung der Unglücksumstände.
vrt/belga/est - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)