Nach dem Unfall eines Güterzuges mit Chemikalien bei Wetteren bleibt der Katastrophenplan vorerst in Kraft. Fünf Personen wurden wegen eines Unwohlseins vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Dort soll untersucht werden, ob ein Zusammenhang mit dem Unglück besteht.
Um 2.00 in der Nacht war der Zug, der chemische Produkte geladen hatte, aus noch ungeklärter Ursache in Schellebelle in der Nähe von Wetteren entgleist. Der Zug war unterwegs zum Seehafen von Gent. Einige der Waggons gerieten in Brand und es kam zu Explosionen. Bei dem Unglück wurde niemand verletzt, auch nicht der Lokführer.
Die Feuerwehr ließ die Ladung des Zuges kontrolliert ausbrennen. Nach Angaben der Feuerwehr enthält das Löschwasser, das in die Kanalisation gelangt, Spuren von giftigen Stoffen. Zu den Chemikalien, die in Brand gerieten, gehört auch das sehr giftige und leicht entzündliche Acrylnitril, das zur Kunststoffherstellung verwendet wird.
Rund 300 Menschen in der Nähe des Unglücksortes wurden evakuiert. Die Bewohner der umliegenden Gemeinden wurden aufgefordert, wegen der Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten. Ersten Messungen zufolge soll der Rauch aber keine Gefahr für die Gesundheit darstellen.
Wegen des Zugunglücks muss auch im Personenzugverkehr mit erheblichen Behinderungen gerechnet werden. Unter anderem auf der Strecke zwischen Gent und Aalst und Gent und Dendermonde verkehren keine Züge. Pendelbusse wurden eingesetzt. In Wetteren wird wegen der Aufräumarbeiten voraussichtlich während zwei Tagen kein Zug fahren können.
alk/est - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)