Außenminister Didier Reynders (MR) sorgt sich um die Syrien-Kämpfer aus dem Westen, auch aus Belgien, vor allem mit Blick auf ihre mögliche Rückkehr. "In welcher Verfassung werden sie sein, wenn sie zurückkommen?", fragt sich Reynders.
In einem Interview mit dem flämischen Rundfunk (VRT) am Freitagmorgen sagte er, die wachsende Anzahl westlicher Kämpfer mache einen größeren Informationsaustausch auf internationaler Ebene notwendig. Ohne einen solchen Austausch könne er als Außenminister nicht viel tun, so Reynders.
Außerdem ist Reynders der Überzeugung, dass Syrien mehr humanitäre Hilfe erhalten muss. "Wir brauchen eine europäische Regelung zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien, insbesondere für Frauen und Kinder".
Die humanitäre Situation in dem Land sei verheerend, sagte der Minister im VRT-Radio. Vor dem Bürgerkrieg hätte es in der Stadt Aleppo 5.000 Ärzte gegeben, jetzt seien es nur noch 35.
In Bezug auf den Einsatz von chemischen Waffen durch das Regime von Präsident Assad sagte Reynders, dazu gebe es nur Indizien aber keine echten Beweise. Dies habe ihm auch sein amerikanischer Amtskollege John Kerry bestätigt.
Schließlich sprach sich Reynders für eine politische Lösung des Bürgerkriegs in Syrien aus. "Es gilt, ein Szenario für die Zeit nach Assad vorzubereiten." Wegen des Vetos von China und vor allem Russland sei dies derzeit allerdings unmöglich.
belga/vrt/sh - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)