Im Hafen von Antwerpen setzen die Binnenschiffer ihre Blockade fort. Lediglich Schiffe, die im Albertkanal auf die Durchfahrt warteten, durften am Montag den Hafen passieren. Auch mehrere andere Häfen sind von der Protestaktion betroffen. In einigen Häfen dürfen nur Tanker ein- beziehungsweise auslaufen.
Die Blockade dauert bereits seit letzter Woche an und weitet sich auf die Niederlande und Frankreich aus. Sowohl auf der Seine-Scheldeverbindung in Nordfrankreich als auch zwischen Antwerpen und Rotterdam soll es ähnliche Proteste geben. Wegen der Hafenblockade klagen in Belgien mittlerweile viele Betriebe über Engpässe.
Die Binnenschiffer protestieren für mehr Lohn und weniger Vorschriften. Die Blockaden sollen noch mindestens bis Mittwoch dauern. Dann ist ein Treffen zwischen Branchenvertretern und dem für Mobilität zuständigen Staatssekretär Melchior Wathelet vorgesehen.
Immer mehr Industriebetriebe unter Druck
Durch die Protestaktionen der Binnenschiffer bekommen immer mehr Betriebe Probleme. Ein Kraftwerk in der Nähe von Genk musste seine Produktion drosseln, weil es infolge der Blockade nicht mehr mit Steinkohle beliefert werden kann. Sollten die Binnenschiffer die Häfen weiterhin blockieren, muss das Kohlekraftwerk in einigen Tagen schließen.
Auch die Chemiefabrik Tessenderloo Chemie kämpft mit Versorgungsproblemen. Als Gegenmaßnahme werden Lieferungen für die Fabrik wieder verstärkt auf die Straße verlagert.
vrt/sh - Bild: Benoit Doppagne (belga)