Erneut ist ein belgischer Jugendlicher als Kämpfer in Syrien identifiziert worden. Es handelt sich um einen 15-jährigen Schüler aus Antwerpen, der bislang als vermisst galt. Das bestätigte die Schulleiterin des Jungen, Karin Heremans, dem flämischen Rundfunk VRT. Der Junge sei einer regelrechten Gehirnwäsche unterzogen worden, so die Schuldirektorin.
Der zuständige flämische Minister Geert Bourgeois (N-VA) hat in dem Zusammenhang erneut die Integration von jungen Muslimen kritisch in Frage gestellt. Auf allen Seiten müssten bedeutende Anstrenungen gemacht werden, um ein harmonisches Zusammenleben möglich zu machen.
Syriens Opposition will mehr als humanitäre Hilfe
Die syrische Opposition fordert von ihren Unterstützern mehr direkte Hilfe im Kampf gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad. Die Nationale Syrische Koalition erklärte am Samstag vor Beginn eines Außenministertreffens der sogenannten Kontaktgruppe der Freunde Syriens in Istanbul, es dürfte nicht nur über humanitäre Hilfe gesprochen werden. Auch die «Unterstützung für einen baldigen Sturz des Regimes» müsse Thema der für den Abend anberaumten Konferenz sein, erklärte das Oppositionsbündnis.
Bei dem Treffen der Syrien-Kontaktgruppe beraten Außenminister aus etwa 20 westlichen und arabischen Staaten am Samstag in Istanbul über Hilfen für das Bürgerkriegsland. Unter anderem Großbritannien, Frankreich und Deutschland sind vertreten. Gastgeber Türkei teilte mit, es gehe vor allem um die Fragen, wie die Bevölkerung am besten unterstützt werden könne und welche Wege für eine "Friedenslösung" denkbar seien.
Für die Koalition werden an dem Treffen unter anderem ihr Vorsitzender Muas al-Chatib und General Salim Idriss, der Generalstabschef der von Deserteuren gegründeten Freien Syrischen Armee (FSA), teilnehmen. Den westlichen Sympathisanten der Aufständischen ist daran gelegen, dass Waffenlieferungen nicht in die Hände radikalislamistischer Rebellenbrigaden gelangen.
Nach Auskunft von Revolutionären in der Provinz Aleppo haben diese Gruppen, zu denen auch die islamistische Al-Nusra-Front gehört, Geld von wohlhabenden Golfarabern erhalten. Außerdem hätten sich die Islamistenbrigaden auf Angriffe spezialisiert, bei denen sie Waffen aus den Beständen der Regierungstruppen erbeuteten.
Das Thema Syrien wird auch die Europäische Union beschäftigen: Sie plant, die Sanktionen zu lockern - allerdings sollen davon nur die Oppositionellen profitieren, nicht aber das Assad-Regime. Diplomaten geben an, dass die EU-Außenminister am Montag wohl ohne große Diskussion beschließen werden, die Strafmaßnahmen im Ölsektor zurückzufahren.
dpa/dradio/vrt/jp/sd - Archivbild: Aamir Qureshi (afp)