Gesundheitsministerin Laurette Onkelinx begründet ihre Ideen mit Zahlen. Eine Krankenkasse, die Mutualité chrétienne, hatte sich bei ihren Mitgliedern zu dem Thema "Transparenz der Krankenhauskosten" umgehört. Mit aufrüttelnden Ergebnissen.
Demnach geben 80 Prozent der Befragten an, nur eine vage Idee von den Kosten zu haben, die bei einem Krankenhausaufenthalt auf sie zukommen. Die meisten Ärzte verzichten darauf, den Patienten darüber zu informieren.
Ebenfalls knapp 80 Prozent der Befragten sind überrascht, wenn sie auf der Endabrechnung die hohen Honorare für Ärzte und Eingriffe entdecken. 75 Prozent finden den Vorschlag von Gesundheitsministerin Laurette Onkelinx deshalb gut: Ein Kostenvoranschlag vor Einlieferung ins Krankenhaus, das wäre prima. Die Ministerin schließt nicht aus, ihre Pläne in einen Gesetzesvorschlag zu schreiben.
Allerdings schränkt Laurette Onkelinx die Wirkung ihres Vorschlages selbst ein. Ein Kostenvoranschlag mache nur Sinn bei einem geplanten Eingriff. Bei einer Notaufnahme müsse die schnelle Behandlung des Patienten im Vordergrund stehen - ohne zeitraubenden Kostenvoranschlag.
Bild: Bruno Fahy (belga)