Bekomme ich noch eine Rente beziehungsweise eine Pension? Welcher junge Arbeitnehmer, Beamte oder Selbständige hat sich nicht schon einmal diese Frage gestellt? Und sie kommt auch nicht von ungefähr: Im Jahr 2010 waren nach Angaben des Planbüros 17 Prozent der Belgier über 65 Jahre alt. 2060 wird dieser Anteil von 17 auf dann 25 Prozent steigen: ein Viertel also. Schlimmer noch: Zeitgleich wird die arbeitende Bevölkerung kleiner. Wobei: Die finanziert ja schließlich in der Praxis das Rentensystem.
Und man sei es den künftigen Generationen schuldig, dass sie sich um ihre Altersversorgung keine Sorgen machen müssten, sagten die beiden Minister für Pensionen und Selbständige, Alexander De Croo und Sabine Laruelle. Eine Expertengruppe soll jetzt also konkrete Vorschläge ausarbeiten, wie das System auch im Zeitraum 2020 bis 2040 finanzierbar bleiben kann. Die Betonung liege hier auf dem Wörtchen "konkret", sagte Alexander De Croo, also: klar ausformulierte Maßnahmen. Hier geht es um das System in seiner Gesamtheit, also auch Betriebsrenten und Privatvorsorge.
Der Kommission gehören bekannte und renommierte Uni-Professoren an, darunter der frühere Föderalminister Frank Vandenbroucke und der ehemalige Direktor der Pensionsverwaltung. Die Expertengruppe soll ihre Ergebnisse im Frühjahr nächsten Jahres präsentieren. Die Umsetzung der Reform sei dann aber wohl Sache der nächsten Regierung.
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